Willkommen im 2. Semester!

Die erste Hürde hast ihr schonmal geschafft! Das zweite Semester wird nochmal ein langes, aber auch sehr interessantes Semester.
Hier ist erstmal die Modulbeschreibung, für einen Überblick was auf euch zukommt.
ModulECTSSWS
Physiologie der Prokaryoten43
Tierphysiologie43
Pflanzenphysiologie 43
Genetik, Neurobiologie, Verhalten (GNV)55.5
Anorganische Chemie Praktikum (AC)23
Organische Chemie für Studierende der Biologie (OC1)32
Mathematische Biologie und Biostatistik44
Einführung in die Physik für Studierende der Biologie (Physik 2)45.5

Modulbeschreibungen

Modulgruppe Allgemeine Biologie II

Ab dem zweiten Semester taucht ihr etwas mehr in die Biologie ein. Die Modulgruppe Allgemeine Biologie II umfasst die folgenden vier Teilmodule: 1) „Physiologie der Prokaryoten“, 2) „Pflanzenphysiologie“, 3) „Tierphysiologie“ und 4) „Genetik, Neurobiologie, Verhalten (GNV)“. Hierbei finden die Vorlesungen immer dreimal wöchentlich statt und wechseln sich alle zwei Wochen ab. Nach zwei Wochen „Physiologie der Prokaryoten“ folgen beispielsweise zwei Wochen „Pflanzenphysiologie“ und so weiter. Die entsprechenden Übungen (außer „GNV“) finden allerdings nicht unterm Semester sondern als einwöchiges Blockpraktikum in den Semesterferien statt. Die Übungen zu „GNV“ hingegen sind nur drei Tage (für jedes Thema ein Tag) zum Ende der Vorlesungszeit.

Im Folgenden erklären wir euch auch nochmal, um was es in den einzelnen Teilmodulen geht.

1) Physiologie der Prokaryoten:
Die Vorlesungsreihe der Allgemeinen Biologie II beginnt mit der Vorlesung zur „Physiologie der Prokaryoten“. In diesem Modul bekommt ihr einen ersten Überblick über den Aufbau einer prokaryotischen Zelle. Außerdem werden die verschiedenen Stoffwechselleistungen (Energiestoffwechsel, Nährstoffassimilation, Syntheseleistung) von Eubakterien und Archaeen behandelt.

2) Pflanzenphysiologie:
Auf die Vorlesung zur „Physiologie der Prokaryoten“ folgt die Vorlesung zur „Pflanzenphysiologie“. Dieses Modul behandelt verschiedene biochemische sowie physiologische Aspekte und Mechanismen in Pflanzen. Hierbei werden Fragen wie „Was tun Pflanzen bei Stress und wie gehen sie dagegen vor?“ und „Wie regulieren Pflanzen ihren Wasser- und Stickstoffhaushalt?“ geklärt.

3) Tierphysiologie:
Nach den vorherigen Physiologie-Modulen habt ihr bereits einiges über Prokaryoten und Pflanzen gelernt. Um die großen drei Domänen zu vervollständigen, bekommt ihr in der anschließenden Vorlesung noch einen Einblick in verschiedene physiologische Prozesse von Tieren. Hier erfahrt ihr mehr über neuro- und sinnesphysiologische Mechanismen von Tieren wie Riechen, Hören und Sehen. Fragen wie „Wie viel Lungenvolumen hat ein Mensch“ oder „Wie genau funktioniert eigentlich unsere Niere?“ werden außerdem erklärt.

4) Genetik, Neurobiologie, Verhalten (GNV):
Neben den Physiologie-Modulen bekommt ihr auch erste Einblicke in Genetik, Neurobiologie und Verhalten. Die entsprechende Klausur zu „GNV“ ist eine Kombi-Klausur aus allen drei Bereichen.
In der Vorlesung zur GENETIK lernt ihr erst einmal etwas über molekulare Grundlagen wie den Aufbau der DNA und die Proteinbiosynthese, aber auch Gentechnik, Vererbung und virales Genom werden hier behandelt. In den praktischen Übungen werdet ihr euch unter anderem mit Kreuzungsexperimenten von Fruchtfliegen beschäftigen und DNA aus einer Tomate isolieren.
Die NEUROBIOLOGIE-Vorlesung beschäftigt sich mit dem Aufbau, Funktion und Entwicklung des Gehirns sowie Themen zum Aktionspotential, Neurotransmittern und Neuromodulation. Hier werden auch die Fragen „Wie lernen wir?“ und „Wie steuert unser Gehirn unsere Stimmung?“ geklärt. Das Membran- und Aktionspotential wird auch nochmal genauer in den praktischen Übungen anhand von neuronalen Verhaltensanalysen an der Fruchtfliege Drosophila melanogaster untersucht.
Die Themen Verhalten und Lernen werden bereits im Neurobiologie-Teil angeschnitten.
In der Vorlesung zum VERHALTEN werden jedoch breit gefächerte Themen geklärt. So spielen hier die Begriffe „Strategie“, „Survival of the fittest“ und „Elch-Diät“ eine wichtige Rolle. Von Orientierungsverhalten über Nahrungswahl und Kommunikation bis hin zu Brutpflege und Kooperation ist alles mit dabei. Die praktischen Übungen beschäftigen sich hierbei mit dem Ausweichverhalten von Asseln.

Modulgruppe Mathematik/Quantitative Biologie 

Mathematische Biologie und Biostatistik
Das Schlagwort in diesem Fall ist „Biostatistik“. In der Vorlesung lernt ihr den Unterschied zwischen Mittelwert und Median kennen und beschäftigt euch mit Lage- und Streumaßen. Das Ganze hört sich für euch jetzt wahrscheinlich erst einmal relativ langweilig an, jedoch lernt ihr hierbei ein wichtiges Detail: Wie interpretiere ich Grafiken richtig und wie erstelle ich gute Grafiken. Das ist später einmal sehr wichtig, wenn ihr Daten aus euerer Bachelorarbeit auswerten wollt! Die semesterbegleitenden praktischen Übungen helfen euch, das Gelernte aus der Vorlesung auch praktisch anwenden zu können. Ihr verwendet hierbei ein statistisches Programm namens „R“, das euch wahrscheinlich noch öfter während des Studiums unterkommen wird (besonders den Ökologen unter euch ;D). Das Modul vermittelt euch also einen grundlegenden Umgang mit der Versuchsauswertung und wie man biologische Zusammenhänge mittels Mathematik und Statistik beschreiben kann. Wichtig ist noch eines zum Schluss: Ihr könnt euch einen Klausur-Bonus (aber nur beim ersten Versuch) sichern, indem ihr als „Hausaufgabe“ online Fragen (= CaseTrains) bis zur letzten Vorlesung beantwortet.

Modulgruppe Physik

Einführung in die Physik 2 für Studierende der Biologie
Wenn ihr nach dem ersten Semester dachte, dass es das mit Physik gewesen ist, dann habt ihr euch leider getäuscht! Die Vorlesung zur Physik 2 befasst sich Elektrizität, Optik und verschiedenen Mess- und Bildgebungsverfahren. Zwar müsst ihr die Vorlesung im zweiten Semester nicht verpflichtend besuchen, aber dafür habt ihr ein semesterbegleitendes Praktikum. Im Praktikum werdet ihr in Zweiergruppen eingeteilt und von Physik-Studenten in verschiedenen Versuchen betreut. Die Versuche drehen sich um vorlesungsähnliche Themen wie beispielsweise Lichtbrechung und Röntgen-strahlung. Hierbei habt ihr immer vor jedem Versuch eine mündliche Abfrage und müsst ein Protokoll anfertigen, das abgehakt wird. Am Ende des Praktikums habt ihr dann noch eine Klausur, die ihr normalerweise mit den Fragen aus dem Fragenkatalog gut besteht.

Modulgruppe Chemie

Organische Chemie für Studierende der Biologie (OC1)
Die Vorlesung beginnt für Biologen erst in der Mitte des zweiten Semesters. Falls ihr die Zeit davor nutzen möchtet, würde sich die Belegung von Schlüsselqualifikationen (FSQ/ASQ) anbieten. In der Vorlesung werden grundlegende organisch chemische Fragen wie „Was ist der Unterschied zwischen Alkanen, Alkenen und Alkinen?“ und „Wie läuft eine organisch chemische Reaktion ab?“ beantwortet. Ihr beschäftigt euch mit verschiedenen Naturstoffen, aber auch Oxidation und Reduktion werden behandelt. Wir legen euch hier den Besuch eines Tutoriums sehr ans Herzen, vor allem wenn ihr euch mit chemischen Fragestellungen schwertut! Zur Vorbereitung auf die Klausur gibt es auch Übungen, in denen die zuvor hochgeladenen Übungsaufgaben besprochen werden. Außerdem werden auch meistens Altklausuren von den Dozenten hochgeladen, an denen ihr euch orientieren könnt. Bitte beachtet: Es gibt nur einen Nachklausur-Termin im zweiten Semester! Um das Praktikum im dritten Semester besuchen zu dürfen, müsst ihr jedoch die OC1-Klausur bestanden haben!
Anorganische Chemie für Studierende der Biologie (AC; Praktikum)
Wie auch in Physik habt ihr im zweiten Semester ein semesterbegleitendes Praktikum in der anorganischen Chemie (vorausgesetzt, ihr habt die Klausur im ersten Semester bestanden). Das heißt, dass ihr an einem Nachmittag in der Woche Physik-Praktikum habt und an einem anderen dann AC-Praktikum. Die Praktika sind entweder montags, donnerstags oder freitags. In AC werdet ihr in der Vorbesprechung zufällig in Dreier-Gruppen eingeteilt und erhaltet alle wichtigen Infos. Bedenkt, dass ihr für das Praktikum einen Baumwoll-Kittel braucht! Falls ihr noch keinen Kittel habt, könnt ihr euch auch jederzeit gerne an die FIBio oder die Fachschaft Chemie wenden. Wir wissen, dass es zu dem Zeitpunkt gerade Sommer ist und die Praktikumsräume nicht sehr gut gekühlt sind. ABER: Zieht euch lange Hosen an, ansonsten lassen euch die Betreuer nicht ins Praktikum! Ihr könnt natürlich auch lange Klamotten in eurem Spint lagern ;D. Und an alle mit langen Haaren: Nehmt euch einen Haargummi/Haarklammer mit, um eure Haare zusammen zu binden (der Bunsenbremmer liebt Haare nämlich).

Was gibt es zu beachten?

Grundlagen- und Orientierungsprüfung (GOP)
Du hast noch nie etwas von einer GOP gehört? Das ist schlecht, da du diese am Ende des zweiten Semesters bestanden haben musst. Aber keine Panik! Die GOP ist keine Prüfung im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Überprüfung deines Studium-Fortschritts. Das heißt eigentlich nur, dass du vor Beginn des dritten Semesters mindestens 4 Module aus deinem Studium bestanden haben musst. Hierbei sind jedoch die Schlüsselqualifikationen sowie das Modul „Organische Chemie für Studierende der Biologie“ ausgenommen. Normalerweise muss man sich um die GOP keine Sorgen machen, da mit allen möglichen Modulen die GOP meistens locker geschafft wird. Wird es jedoch kritisch, wird man bereits am Ende des ersten Semesters freundlich darauf hingewiesen, wenn man hier weniger als 2 Module vorzuweisen hat. Dann sollte man sich im zweiten Semester besser ranhalten, da ansonsten die Exmatrikulation droht!

Schieben von Prüfungen
Jetzt im zweiten Semester hast du auch schon so viel Plan vom Studium, dass man sich durch das Schieben von bestimmten Prüfungen geschickt etwas freie Zeit erschummelt oder den Fokus auf andere Prüfungen legen kann. Das ist in Würzburg problemlos möglich, da man die meisten Prüfungen beliebig oft wiederholen darf (bis sie dann final bestanden sind!).
ABER bedenkt dabei folgende Dinge:
- Ihr habt später im Verlauf eures Studiums nicht unbedingt mehr Zeit
- Eine Prüfung mit z.B. 2 ECTS zählt nur mit 1/90 für die Bachelor-Endnote
- Manche Prüfungen sind Voraussetzung für bestimmte Praktika (z.B. AC, OC)
- Nachholprüfungen liegen oft zeitlich sehr ungünstig und fordern nicht selten ein zusätzliches Semester
- Im vierten Semester könnt ihr euch spezialisieren und Fächer frei wählen, wobei manche begehrter sind als andere. Um hier zwischen den Bewerbern auszuwählen, werden zwei Ranglisten erstellt: Eine Rangliste nach ECTS und eine Rangliste nach Durchschnittsnote aller biologischer Fächer. Je mehr (gut) bestandene Prüfungen, desto besser.

Auslandsaufenthalt
Falls ihr am Überlegen seid, während eures Studiums einen Auslandsaufenthalt zu machen, beginnt mit der Planung am besten früh genug. Bei Auslandssemestern muss man sich bis zu ein Jahr im Voraus bewerben! Deshalb ist es ratsam, sich bereits im zweiten Semester mit dem Thema zu beschäftigen (vor allem, wenn man ein Auslandssemester im fünften Semester plant!). Hierfür könnt ihr euch vor allem auf der Homepage des International Office der Universität Würzburg informieren.