Genderleitfaden


Schön, dass Sie hier her gefunden haben - hier möchten wir etwas Aufklärung über das Gendern betreiben und Hilfestellung bieten, wie man höflich gendert und Rücksicht auf Mitmenschen und queere Studierende nimmt.
Wofür überhaupt?

Gendern dient im ersten Sinne dazu, alle Menschen zu inkludieren und die individuelle Wahrnehmung und Erfahrung des eigenen Geschlechts anzuerkennen, welche sich ggf. vom biologischen und traditionellen sozialen Geschlecht - dem binären System - unterscheiden kann.
Und auch wenn das binäre System hierzulande üblich ist, ist es eines der neueren Systeme. In der Geschichte der Menschen und Ethnien gab es bereits schon sehr früh unterschiedliche Systeme, welche oftmals mehr als zwei Geschlechter eingeschlossen haben.

Die Verwendung von "Sehr geehrte Damen und Herren" spricht ausschließlich Menschen an, die sich als Frauen oder Männer identifizieren. Ein einfühlsamerer Sprachgebrauch, der das binäre Geschlechtsmodell nicht weiter verstärkt sondern alle Geschlechter einschließt, erfordert alternative Formulierungen. Diese können genderneutral oder inklusiv sein. Zum Beispiel können Sie in Fällen, in denen Sie bisher "(Studentinnen und) Studenten" sagen, "Studierende" verwenden oder Gruppen mit "Liebes Team" ansprechen. In beiden Beispielen kann sowohl das generische Maskulinum vermieden werden, als auch die Doppelnennung, die wieder nur binär agiert.

Allbekannt ist die Gender_Gap, welche zwischen Worts- und femininer Endung eingegliedert wird. Auch diese inkludiert nicht binäre Menschen, denn das Sonderzeichen dient der sprachlichen Sichtbarmachung von geschlechtlichen Identitäten und Geschlechtern, die in der herkömmlichen Schreibweise unbeachtet bleiben. Synonym dazu kann übrigens auch der Gender*Star verwendet werden. Dazu ist zu beachten, dass die Gender Gap schlechter für sehbeeinträchtigte Menschen zu lesen und der Gender*Star in dem Fall vorteilhafter ist.
Student_innen
Gender Gap
Student*innen
Gender Star
Wenn Sie unsicher sind, welche geschlechtsbezogene Anrede (wie "Sehr geehrter Herr"/"Sehr geehrte Frau") oder welche Pronomen (sie/ihr, er/ihm, they/them,...) angemessen sind, fragen Sie einfach nach.

Statt Pronomen (z.B. sie, er) zu verwenden, können Sie auch den Namen der Person wiederholen. Einige nicht binäre Menschen ziehen das auch Neopronomen wie they/them vor.
Großes Dank an Referat Queer:feminismus für die Mithilfe zum Erstellen des Leitfadens
Websites für weitere Infos

Genderwörterbuch (Gendergerechte Begriffe)

Duden (Geschlechter­gerechter Sprach­gebrauch)

Diskriminierungsformen (Antidiskriminierungsstelle des Bundes)

Artikel von bpb zu alternative Gesellschaften zu binären System: https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/geschlechtliche-vielfalt-trans/245271/kulturelle-alternativen-zur-zweigeschlechterordnung-vielfalt-statt-universalismus/